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Redaktioneller Beitrag zu Winterkatalog

Nicht ohne meine Sauna -

Wo Finnland am heißesten ist!

 

In Finnland ist Saunieren Lebensart und die Sauna eine nationale Institution. Ihr ist vieles zu verdanken. Über die Jahrzehnte hat sie sich als Mehrzweckraum zum Räuchern, Trocknen, Waschen oder Baden nützlich gemacht. Zudem wurden in ihrer sterilen und warmen Atmosphäre viele Generationen kleiner Finnen zur Welt gebracht. So wird geunkt, dass dies möglicherweise Einfluss auf die genetische Evolution dortzulande genommen haben könnte. So ließe sich die starke Bindung manches Finnen zu seiner Sauna erklären.

 Trotz der geschätzten 3,5 Millionen Saunaeinrichtungen, die im privaten und öffentlichen Freizeitbereich des Landes und teilweise sogar in der Arbeitswelt zur Verfügung stehen, gibt es eine enthusiastische Bewegung, der dies nicht genug ist. Ihre Anhänger ‚erfahren’ die Heimat am liebsten in einem komfortablen Saunamobil. Mit der eigenen Heißzelle im Schlepptau saunieren sie immer dann und dort zu, wo ihnen gerade danach ist. Zwischen Winter- und Sommersonnenwende pilgern ihre kleinen Karawanen in die weiße Weite, zu singendem Eis und glühenden Nachtlichtern, mit dem Ziel inmitten frostiger Idylle Zuflucht in der Sauna zu finden, sie anzufeuern und bei ein paar Aufgüssen mit sanften Birkenzweigschlägen der Schöpfung zu huldigen.

Dies mag wie ein heidnischer Brauch anmuten. Doch auch international präsentieren sich die Saunagemeinden in wundersamer Vielfalt. Die Einen feiern in ihr - für die Anderen ist sie heiliger Ort der Askese oder (s.u.) Extase. Beides ist möglich und dazwischen findet fast jedes Temperament die geeignete Temperatur. Folgt man etwa deutscher Saunakultur, so landet man in meist gemischten Saunen, wo sie sich der Sanduhr, dem Bademeister und dem Regelwerk anvertraut. Finnen hingegen bevorzugen getrenntes Saunieren und pflegen einen lockereren Ansatz, der Hitze, Zahl der Aufgüsse und Aufenthaltsdauer lediglich an das Wohlgefühl bindet. Während die deutsche Saunaextase sich dem Gipfel nähert, wenn das

Badetuch ungnädig durch den Aufgussdampf peitscht, stecken Finnen längst lieber den Kopf in den Schnee.

Doch gleich wohin sich die Leidenschaft neigt - Saunieren erlaubt die Hinwendung zu sich selbst. Dieses meditative Potential hat vor zwei Jahren dann auch eine Finnin dazu inspiriert, den Saunagang mit Yoga zu verbinden und daraus eine eigenständige Entspannungsdisziplin zu entwickeln. Beim Saunayoga werden in leichter Bekleidung bei 50-55° Celsius ruhende Yoga-Stellungen - sogenannte Asanas - eingenommen und mit geschlossenen Augen ein Zustand tiefer Entspannung angestrebt.

Wir finden es eine schöne Idee, Elemente aus Yoga-Lehre und Saunakultur heilvoll für Körper und Geist zu einen. Vermeintlich Gegensätzliches harmonisch zusammen zu bringen, ist eng mit unserer Philosophie verwandt, die mit vorteilhaft schlauer Kleidung Ihren Alltag entspannen möchte.

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